Holger Welt
Warum ausgerechnet Politik?
„Als Polizeibeamter habe ich das Leben in all seinen Facetten kennenlernt. Gerade durch den Kontakt zu vielen, ganz unterschiedlichen Menschen, erlebe ich dabei täglich auch die Probleme unserer Gesellschaft hautnah. Auch dadurch war für mich früh klar: Um positive Veränderungen zu erreichen, muss man sich engagieren. Deshalb habe ich schon in den 90er Jahren als langjähriger Sprecher einer Stadtteilkonferenz, gemeinsam mit Freunden, Probleme aufgegriffen und öffentlich gemacht. Und es hat sich gelohnt Wir konnten nicht nur Politiker aufrütteln, sondern vor allem auch echte Verbesserungen anschieben. Große Unterstützung in meiner Arbeit fand ich seinerzeit durch Hilde Adolf. Nach dieser Erfahrung bin ich dann 1998 in die SPD eingetreten – und nutze seitdem jede Gelegenheit mich aktiv und beharrlich politisch einzumischen und einzubringen.”
Ein wichtiger Punkt auf der politischen Habenseite?
„Ich bin Bremerhavener mit Leib und Seele – ein echter Erfolg ist für mich daher, dass die Seestadt in den vergangenen Jahren förmlich umgekrempelt und nach vorn gebracht werden konnte. Jetzt tragen die Investitionen der letzten Jahre Früchte. In unseren Häfen und der gesamten Logistikbranche boomt der Umschlag. Der Bereich „Havenwelten“, die Aufwertung des Fischereihafens mit der Industrie auf der einen und den vielen Attraktionen auf der anderen Seite, die zunehmende Entwicklung Bremerhavens zu einen überregionalen Touristenmagneten: All das hat die Seestadt noch lebenswerter gemacht. Und dafür sorgen nicht zuletzt auch unsere grünen Oasen in den Stadtteilen, die vielen großen und kleinen Parkanlagen, die bestehenden und geplanten Landschaftsschutzgebiete ‘Luneplate’, ‘Fehrmoor’, ‘In den Plättern’ oder ‘Erika’. Gerade auch diese Schätze zu erhalten und weiterzuentwickeln, ist eines meiner Anliegen – damit sich auch unsere Kinder und Enkel noch an der Natur erfreuen können.”
Und wo muss noch weiter gearbeitet werden?
„Die Menschen in Bremen und Bremerhaven sollten sich noch mehr mit ihrer Stadt identifizieren. Alle Menschen die hier wohnen sollen sich in grünen, barrierefreien Stadtteilen wohlfühlen und bis ins hohe Alter ein möglichst sorgenfreies, selbstbestimmtes und sicheres Leben führen können – ohne dass jemand zurückgelassen wird. Dazu gehört für mich, dass der soziale Wohnungsbau kontinuierlich gefördert und verstärkt wird, denn Wohnraum darf kein Luxusgut werden. Die Menschen brauchen aber auch gute Arbeitsplätze, die fair und angemessen bezahlt werden. Darüber hinaus bleibt es unsere Aufgabe ausreichend Krippen- und Kitaplätze zu Verfügung zu stellen und wir müssen gerade für unseren Nachwuchs für mehr Chancengleichheit sorgen – von der Krippe, über die Ausbildung bis zur Hochschule. Denn überall dort legen wir den Grundstein, um Armut zu verhindern – und dafür zu sorgen, dass junge Menschen später eine Aussicht auf gute Arbeitsplätze haben.”
Ein wichtiges Projekt dieser Wahlperiode?
„Wir müssen, dafür sorgen, dass sich die Menschen in unserem Bundesland sicher fühlen und wir müssen die Probleme, die die Kriminalitätsstatistik deutlich macht, anpacken. Denn auch wenn es im Bereich der Einbruchs- und der Beschaffungskriminalität viele erfolgreiche Projekte gibt, braucht die Polizei generell eine noch deutlichere, politische Unterstützung – und vor allem mehr Beamte. Deshalb ist es für mich unabdingbar, sowohl für mehr Polizisten im Einsatzdienst zu sorgen als auch die Kriminalpolizei zukünftig personell und finanziell besser auszustatten.”
… und nach dem politischen Feierabend?
„Ich fahre leidenschaftlich gern Motorrad und gehe oft ins Kino. Ich verreise gern und entspanne mich regelmäßig im Fitness-Studio oder in der Sauna. Ich liebe es mit guten Freunden zusammen zu sitzen, zu klönen oder zu Grillen. Um abzuschalten greife ich auch schon mal selbst zur Gitarre.”