Auf einen Blick

Ein neues Stück Bremen für alle

Ein neues Quartier dort, wo jetzt ausgedehntes Grün zu finden ist? Das sorgt verständlicherweise bei den Nachbarn der Galopprennbahn für Befürchtungen. Ihr erfolgreiches Volksbegehren belegt das. Gut 24.000 Menschen haben dafür unterschrieben. Das lassen wir nicht außer Acht, sondern sehen es als Auftrag, noch deutlicher zu erklären, wie und warum wir auf dieser Fläche ein neues Stück Stadt entstehen lassen wollen – für alle Bremerinnen und Bremer.

Die Vorgeschichte: Seit 1907 war das Areal der Ort für Pferderennen in Bremen. Über Jahrzehnte ging von den Rennen, vom Treiben rund um das Oval eine große Strahlkraft aus. Heute liegen die Dinge anders: Seit Jahrzehnten konnte der Galopprennsport nur noch durch staatliche Subventionen in Millionenhöhe am Leben gehalten werden – Geld, das in Bremen an anderer Stelle dringend nötig ist. Parallel dazu fanden sich auf der Rennbahn und an den Wettschaltern immer weniger Besucher ein. Abnehmende Besucherzahlen, weniger Wetteinnahmen, Probleme überhaupt noch eine ausreichende Zahl an Renntagen auf die Beine zu stellen: Letztlich geriet der Rennverein zusehends in Schwierigkeiten.

Die Fläche: 36 Hektar umfasst das gesamte Areal. 36 Hektar mitten in der Stadt, die – abgesehen von den wenigen Renntagen pro Jahr (zuletzt waren es nur noch sechs) und den Nutzern der Golf-Range – für die Bremerinnen und Bremer verschlossen waren. Die „Grüne Lunge” auf der Grenze zwischen Hemelingen und der Vahr war und ist bis heute nur durch den Zaun drumherum zu sehen.

Unsere Position: Wir wollen dieses bislang verschlossene Stückchen Stadt öffnen – für alle Bremerinnen und Bremer. Wir sind uns sicher: Angesichts des zunehmenden Drucks auf dem Wohnungsmarkt ist es richtig, dort auch neuen Wohnraum zu schaffen. Und wir sind überzeugt: Von dem neuen Rennbahnquartier profitieren nicht nur die Menschen, die dort ihre Heimat finden werden, sondern der neue Wohnraum, der dort entsteht, trägt dazu bei, den steigenden Mieten und Immobilienpreisen etwas entgegenzusetzen. Nur zusätzlicher Wohnraum kann wirklich effektiv verhindern, dass Wohnen zum Luxus wird. Ja, wir müssen Lücken bebauen, Brachflächen erschließen und wo es geht auch eine Verdichtung im Bestand realisieren – aber ohne die Erschließung neuer Wohnbauflächen gibt es gegen diese Preisspirale kein ausreichend wirksames Mittel.

Was wir vorhaben: Wir wollen, dass von dieser Fläche wieder Strahlkraft für ganz Bremen ausgeht. Dort soll keine triste Schlafstadt, sondern ein beispielhaftes urbanes Quartier mit viel Grün, Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen und Raum zum Leben entstehen – sowohl für Menschen, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllen wollen, als auch für Mieter und Mieterinnen und Mieter. Eigenheime, Mietshäuser, bezahlbarer Wohnraum, viel Grün-, Sport- und Erholungsflächen – und vor allem die Öffnung der bislang verschlossenen Fläche: Daran wollen wir arbeiten – und zwar ausdrücklich mit den Menschen vor Ort. Deswegen haben wir in zahlreichen Regionalausschüssen die Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligt.

Unser Appell: Lassen Sie uns gemeinsam beim Volksentscheid parallel zur Bürgerschaftswahl nicht die Chance vertun, an dieser Stelle ein wirklich zukunftsweisendes Stück Bremen entstehen zu lassen. Für neue Nachbarn – aber eben auch für alle Bremerinnen und Bremer, die dort Erholung oder ihre Freizeit genießen wollen. Wohnraum ist die soziale Frage unserer Zeit – lassen Sie uns an dieser Stelle eine gute Antwort darauf finden.

Ihre SPD-Fraktion