Gehaltsniveau A 13 für Grundschullehrkräfte
Die meisten Lehrkräfte an Grundschulen verdienen deutlich weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen an Gymnasien und zum Teil auch an Oberschulen. Die SPD-Fraktion hat auf ihrer Klausur in Etelsen nun beschlossen, dass sich dies ändern soll und die Besoldungsstufen angepasst werden sollen – auch um im bundesweiten Wettbewerb um Lehrkräfte attraktiv zu bleiben.
„Überall in der Bundesrepublik verschärft sich der Mangel an Lehrkräften“, erklärt der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Mustafa Güngör. „So geht etwa eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung davon aus, dass bis zum Jahr 2025 rund 35.000 Grundschullehrkräfte fehlen. Wir sprechen hier also nicht über ein Problem, von dem Bremen allein oder in besonderem Maße betroffen wäre. Gleichwohl ist dies eine Situation, auf die auch Bremen reagieren muss.”
Dies sei durch erste Maßnahmen, wie etwa die Aufstockung der Referendariatsplätze für angehende Lehrer, schon geschehen, betont der Sozialdemokrat. Doch werde dies allein nicht reichen, wenn Bremen im Hinblick auf den Wettbewerb mit den anderen nordwestdeutschen Ländern gewährleisten wolle, dass genügend Lehrkräfte für Bremen und Bremerhaven gewonnen werden könnten. Um in diesem Wettbewerb dauerhaft mithalten zu können, müsse man auch die bessere Bezahlung insbesondere von Grundschullehrkräften angehen. Genau dies fordert die SPD-Fraktion nun in einem Antrag, den sie auf ihrer Klausur beschlossen hat. Darin fordert sie den Senat auf, ein Konzept vorzulegen, das die Kosten für eine Höhergruppierung der Grundschullehrkräfte sowie die einen Finanzierungsvorschlag und die notwendigen Umsetzungsschritte benennt.
„Uns geht es dabei aber nicht nur um den Wettbewerb um Fachkräfte, uns geht es auch um Gerechtigkeit”, macht Güngör deutlich. Eine unterschiedliche Eingruppierung bei den Besoldungsstufen sei angesichts der weitgehenden Vereinheitlichung der Lehrerausbildung in vielen Bundesländern nicht mehr zu rechtfertigen, sagt der Sozialdemokrat. Zudem sei damit zu rechnen, dass Gewerkschaften gegen die Ungleichbehandlung klagten, wie dies in anderen Bundesländern schon geschehen sei.
„Die Bürgerschaft hat vor einem Jahr bereits einen ersten Schritt gemacht und für Lehrkräfte an Grundschulen sowie im Sekundarbereich I an Oberschulen eine Zulage von etwa 90 Euro beschlossen”, berichtet Güngör. „Damit konnte das Gehaltgefälle bereits ein Stück weit verringert werden. Nun sollten wir den nächsten Schritt gehen und die gleiche Eingruppierung aller Lehrerinnen und Lehrer angehen – um für mehr Gerechtigkeit zu sorgen und damit Bremen als Arbeitgeber für Lehrer attraktiv bleibt.”