Die Bremer Uni muss die Chance erhalten, exzellent zu bleiben!


Der Initiative von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und weiterer CDU-Wissenschaftspolitiker, künftig nur noch vier bis fünf statt bisher elf Universitäten den Zugang zur Exzellenz-Förderung zu ermöglichen, steht der wissenschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Arno Gottschalk, äußerst kritisch gegenüber:

„Es kann und darf nicht sein, dass kleinere Unis trotz herausragender Forschung und Lehre schlicht ausgeschlossen werden, weil sie in Konkurrenz zu ehedem finanzstarken großen Universitäten keine reale Chance mehr auf Exzellenz-Mittel hätten.“ Gerade auch im Wissenschaftsbereich gelte es, fair und leistungsgerecht zu fördern – wobei insbesondere auch Forschungsbereiche, die andernorts keine gewichtige Rolle spielen, nicht hinten herunterfallen dürften. „Dass Bremen sich unter anderem mit der Meeresforschung seinen Platz in der Champions League der deutschen Universitäten erobert hat, kommt nicht von ungefähr. Hier wurde klar und erfolgreich ein Schwerpunkt gesetzt.“

Genau dies würde durch die Idee zunichte gemacht, künftig nur noch weniger Universitäten mit mindestens drei exzellenten Bereichen zum Zuge kommen zu lassen: „Damit würde die Förderung von exzellenter Forschung weniger durch Inhalte, sondern vor allem durch die Mittel-Ausstattung und Größe der jeweiligen Hochschule bestimmt. Bereiche wie etwa die Meeresforschung, die meist nur an kleineren, spezialisierten Unis zu finden sind, hätten so künftig nicht einmal mehr die Chance auf Exzellenz-Förderung. Brüsker kann man das Engagement der Akteure in derartigen Bereichen gar nicht zurückweisen.“

Für Arno Gottschalk ist daher klar: „Der Union geht es nicht um Exzellenz, sondern sie will ihrem Hang zur Elite Raum verschaffen und dem angelsächsischen Modell mit nur einer Handvoll Vorzeige-Unis nacheifern. So machen dann künftig nur noch die Platzhirsche unter den Hochschulen die Position der Spitzenreiter unter sich aus. Würde man dieses Prinzip auf die Fußballbundesliga anwenden, dürfte die Saison künftig äußerst langweilig und der FC Bayern München Dauermeister werden.“ Der Sozialdemokrat macht daher deutlich: „Wir werden uns auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass keine künstlichen Hindernisse aufgebaut werden, um Universitäten wie Bremen aus der Exzellenzinitiative herauszuhalten, denn so wird die eigentliche Stärke Deutschlands, die im Föderalismus – auch im Wissenschaftsbereich – liegt, gefährdet.“

Gottschalk: „Ich kann nur an Frau Motschmann appellieren, die sich ja zunächst als Bürgermeisterin, dann aber doch lieber als CDU-Bundestagsabgeordnete für Bremen stark machen wollte: Lassen Sie dieser Ankündigung Taten folgen und machen Sie sich bei ihren Parteikollegen dafür stark, dass die Bremer Uni auch zukünftig die Chance erhält, sich mit ihrer exzellenten Forschung um entsprechende Förderung zu bewerben.“

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