Güngör fordert digitale Nachhilfe für sicheren Umgang mit Endgeräten
Der bildungspolitische Sprecher und Vorsitzende der SPD-Fraktion, Mustafa Güngör, fordert eine gezielte Förderung für die Kinder und Jugendlichen, die nicht sicher mit digitalen Endgeräten umgehen können. Hintergrund ist der Orientierungsrahmen „Bildung in der digitalen Welt“, der heute in der zuständigen Deputation vorgestellt wird.
„Damit haben wir einen guten Rahmen, der die Strategie der Kultusministerkonferenz für Bremen umsetzt und klar benennt, welche Kompetenzen Schüler*innen in Bremen und Bremerhaven erwerben sollen. Das ist ein wichtiger Schritt. Denn es ist völlig unstrittig, dass der Umgang mit digitalen Endgeräten und Inhalten zu den Kernkompetenzen gehört, die in den Schulen vermittelt werden müssen“, sagt Güngör.
Der Sozialdemokrat sieht allerdings die Notwendigkeit für zusätzliche Angebote. „Wir wissen, dass die Schüler*innen im Land Bremen mit teils sehr unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schule kommen. Das gilt auch in diesem Bereich“, so Güngör. „Wie gut Kinder und Jugendliche mit digitalen Medien umgehen können, hängt nicht zuletzt auch davon ab, welche Endgeräte es bei ihnen zu Hause gibt und welche ihnen regelmäßig zur Verfügung stehen. Während der Schulschließungen im Zuge der Corona-Pandemie ist uns noch einmal vor Augen geführt worden, dass der Zugang nicht für alle Kinder und Jugendlichen gewährleistet ist – weil die Familie sich keinen Computer leisten kann oder auch schon dann, wenn es nur ein Endgerät gibt, dass sich mehrere Mitglieder des Haushalts teilen müssen. In Bremen haben wir darauf reagiert, indem wir digitale Endgeräte in die Lehr- und Lernmittelfreiheit aufnehmen und alle Schüler*innen und Lehrer*innen mit Tablets versorgen. Denn es darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen, ob und welchem Umfang Schüler*innen an digitalen Lehrangeboten teilnehmen können.“
Angebote auf inhaltlicher Ebene seien aber ebenso notwendig, betont Güngör. „Wir müssen auch in diesem Bereich die unterschiedlichen Voraussetzungen, die die Schüler*innen mitbringen, auffangen”, sagt er. „Wir müssen diejenigen Kinder und Jugendliche unterstützen, die noch keinen sicheren Umgang mit digitalen Endgeräten entwickeln konnten und ihnen die Möglichkeit geben Rückstände aufzuholen. Und dazu braucht es zusätzliche Angebote – eine Art digitale Nachhilfe. Das können spezielle Angebote im Rahmen der Ganztagsschulen sein, ich halte aber auch Kurse in Bürgerhäusern oder in Quartiers- und Bildungszentren für denkbar. Wichtig ist, dass wir diese Angebote zeitnah schaffen, damit alle Kinder und Jugendlichen in Bremen und Bremerhaven sicher mit digitalen Medien und Endgeräten umgehen können. Durch die Corona-Pandemie haben wir gesehen, wie wichtig digitale Lernangebote sein können, und sie werden es als Ergänzung zum Präsenzunterricht auch bleiben. Also müssen wir dafür sorgen, dass alle Schüler*innen gleichermaßen daran teilhaben können.“