Bildung

 

Güngör: „Digitales Lernen in Bremen erhält noch einmal einen mächtigen Schub“


„Wir meinen es ernst mit der Digitalisierung in den Schulen“, sagt der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Mustafa Güngör. „Dies unterstreicht deutlich ein Konzept zur Bereitstellung der IT-Infrastruktur an öffentlichen Schulen im Land Bremen, das der Senat heute verabschiedet hat und das mit einem Volumen von mehr als 35 Millionen Euro und der Schaffung von mehr als 40 zusätzlichen Stellen auch finanziell ein deutliches Zeichen setzt.  Damit sollen nun alle Schüler*innen in Bremen und Bremerhaven mit einem Tablet ausgestattet werden, nachdem Bremen in einem ersten Schritt im Juli für alle Lehrkräfte und zunächst 30.000 bedürftige Kinder und Jugendliche entsprechende Geräte angeschafft und dafür bereits mehr als 16 Millionen Euro ausgegeben hatte. Somit werden digitale Endgeräte Teil der Lehr- und Lernmittelfreiheit.“

Das Konzept gehe aber über die reine Anschaffung der digitalen Endgeräte und eine verbesserte W-Lan-Ausstattung an den Schulen hinaus, macht Güngör deutlich. „Die Schulen und die Lehrkräfte brauchen Unterstützung”, erklärt er. „Zum einen braucht es einen technischen Support, der bei Problemen schnell und unkompliziert Hilfe gewährleisten kann. Zum anderen müssen wir die Pädagog*innen dabei unterstützen, die Geräte  in ihren Unterricht einzubauen. Dazu hat es bereits die ersten einer Reihe von Online-Workshops und Fortbildungen gegeben, an denen 4600 Lehrkräfte teilgenommen haben. Die Fortbildungen werden also sehr gut angenommen, und dies zeigt die große Bereitschaft der Lehrkräfte, die neuen technischen Möglichkeiten auch zu nutzen.“

 

Dass Bremen nun in dieser Geschwindigkeit alle Schüler*innen mit Geräten ausstatte, sei absolut notwendig und von der SPD-Fraktion bereits im Sommer angeregt worden. Güngör: „Die Schulschließungen im Zuge der Corona-Pandemie im Frühjahr haben noch einmal deutlich gemacht, dass die Schüler*innen beim Zugang zu solchen Geräten unterschiedliche Voraussetzungen haben. Das darf nicht sein. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Kinder und Jugendlichen den gleichen Zugang zu Bildung haben. Dies schaffen wir nun dadurch, dass alle Schüler*innen das gleiche Gerät erhalten.“ Auch für die konkrete Umsetzung digitaler Lernformen sei dies sinnvoll, erklärt der Sozialdemokrat. Denn so seien die technischen Voraussetzungen für alle dieselben und es sei möglich, auf Basis dieses technischen Standards Unterrichtsinhalte zu entwickeln. „In Bremen sind wir mit der Lernplattform ‚itslearning‘ hervorragend aufgestellt und vielen Bundesländern ein großes Stück voraus. Diesen Vorsprung können wir nun nutzen und zum Vorbild werden, wenn alle Schüler*innen über die entsprechende, einheitliche technische Infrastruktur verfügen.“

„Völlig klar ist, dass das Distanzlernen  und digitale Lernformen den Präsenzunterricht nicht ersetzen können. Deswegen ist es gut und richtig, dass die Bundesländer und die Bundesregierung sich darauf verständigt haben, Schulen und Kitas während der nun geltenden Corona-Beschränkungen so lange wie möglich offen zu halten. Digitale Lernformen können den Präsenzunterricht aber sinnvoll ergänzen und mit dem heute beschlossenen Konzept bekommt das digitale Lernen in Bremen noch einmal einen mächtigen Schub“, sagt Güngör abschließend und wiederholte seine Forderung nach Unterstützung auch für Schüler*innen: „Nicht alle Kinder und Jugendlichen sind gleichermaßen fit im Umgang mit digitalen Endgeräten, deswegen müssen wir denjenigen, die Unterstützung brauchen, Hilfe anbieten. Wir brauchen in den Stadtteilen digitale Nachhilfeangebote, damit wirklich alle Kinder und Jugendlichen an den digitalen Lernformen teilhaben können.“

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