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Bremer Bäder: SPD-Fraktion sieht Koalition gefordert

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Mustafa Güngör hat angekündigt, in der Koalition über die Führung der Bremer Bäder zu sprechen. „Was wir hier in den letzten Wochen erlebt haben, ist eine erstaunliche Mischung aus Unprofessionalität, Desinteresse und Ignoranz, die ich nicht bereit bin, einfach hinzunehmen“, so Güngör. „Ich werde noch in den Ferien das Gespräch mit den Koalitionsfraktionen dazu suchen. So kann es nicht weitergehen.“

Der Fraktionsvorsitzende betonte, es könne nicht sein, dass Kinder weinend vor dem Schwimmbad stehen, Familien vor den Kopf gestoßen werden, Politik und Stadtgesellschaft unisono auf eine Verbesserung der Situation drängen – und die Geschäftsführung der Bremer Bäder die Kritik einfach an sich abperlen lässt, als gehe sie das alles gar nichts an. Obendrein sei dort kommunikativ auch noch „das reinste Chaos ausgebrochen“, so Güngör. „Wenn die Geschäftsführung der Bremer Bäder auf Argumente nicht hört, dann müssen wir uns eben perspektivisch über andere Maßnahmen unterhalten.“

Der SPD-Fraktionschef betonte, es sei ihm bewusst, dass auch die Politik gefordert ist, die Situation der Schwimmbäder in Bremen zu verbessern. Dazu müssten etwa bei den Haushaltsberatungen im Herbst Schwerpunkte gesetzt werden. Hier aber gehe es um anhaltendes operatives Versagen der Geschäftsführung: „Ich frage mich, warum in Bremen nicht funktioniert, was offenbar in anderen Städten und Ländern möglich ist.“

Hintergrund von Güngörs Ankündigung sind die Vorgänge rund um die Weigerung der Bäderbetriebe, Eintrittskarten für Freibäder nicht nur vorrangig online, sondern möglichst unbürokratisch und unkompliziert auch an der Schwimmbadkasse vorzuhalten. Damit schlössen die Bremer Bäder nach wie vor einen Großteil der Bevölkerung aus; nämlich diejenigen, die keine Kreditkarte besitzen – also vor allem Kinder und Jugendliche. Die SPD-Fraktion werde sich genau anschauen, ob und gegebenenfalls inwieweit die Bremer Bäder nun doch auf die anhaltende Kritik an ihrem Geschäftsgebaren reagieren, so der Sozialdemokrat.