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Hausärzt:innenmangel in Pflegeheimen

Der sich verschärfende Hausärzt:innenmangel in Deutschland ist ein Problem, das auch Bremen und Bremerhaven vor neue Herausforderungen stellen wird. Die Gründe für die drohende Versorgungslücke sind vielfältig. Ein wesentlicher Grund liegt jedoch vor allem in der Altersstruktur der derzeit praktizierenden Hausärzt:innen.

Während in den nächsten Jahren eine Vielzahl an Hausärzt:innen altersbedingt ausscheiden, werden die freiwerdenden Kassensitze für Hausärzt:innen absehbar nicht in gleicher Zahl von Nachwuchsärzt:innen und zugewanderte Ärzt:innen besetzt werden können. Dies liegt zum einen daran, dass sich immer weniger Nachwuchsmediziner:innen dafür entscheiden, sich als Hausärzt:in niederzulassen. Zum anderen bevorzugen junge Ärzt:innen statt Einzelpraxen zunehmend Angestelltenverhältnisse und Teilzeitmodelle.

Besonders kritisch stellt sich der drohende Hausärzt:innenmangel für die Bewohner:innen in Pflegeheimen dar. Dort, wo die Hausärzt:in bisher Medikamente verordnet und bei gesundheitlichen Veränderungen gerufen werden konnte, altersbedingt ausscheidet und nicht ersetzt werden kann, führt dies zunehmend zu kritischen Versorgungslücken. Denn ohne ärztliche Verordnung, dürfen die Pflegekräfte eines Pflegeheims keine Behandlungspflege leisten.

Zurzeit liegt die Aufgabe der Sicherstellung der angemessenen Versorgung mit niedergelassenen Ärzt:innen bei der ärztlichen Selbstverwaltung. Gleichzeitig bleibt die staatliche Politik grundsätzlich dafür verantwortlich, eine angemessene medizinische Versorgung der Bevölkerung zum Beispiel auch durch zusätzliche staatlich oder kommunal gestützte Angebote sicherzustellen. Dies gilt einmal mehr, wenn die Pflegeeinrichtungen im Land Bremen absehbar aufgrund des zunehmenden Hausärzt:innenmangels ihren Versorgungsauftrag nur noch eingeschränkt erfüllen können.