Bildung

 

Güngör: „Scheitern der Inklusion im Gymnasium Horn ist skandalös und unverantwortlich!“


Deutlich verärgert hat der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Mustafa Güngör, auf die aktuellen Ereignisse am Gymnasium Horn reagiert. „Die Vorgänge dort sind ein Armutszeugnis für die Schulleitung”, erklärt er. „Es kann doch nicht sein, dass sechs Schulen völlig problemlos W+E-Klassen zum Schuljahresstart eingerichtet haben und dies bei einer Schule nicht gelingt. Es kann doch nicht sein, dass ein Gymnasium mit 1.000 Schülern, fertig eingerichteten Räumen und bereitgestellten Personalressourcen es nicht hinbekommt, drei Schüler inklusiv in den Unterricht zu integrieren!“

Dass Bildungssenatorin Claudia Bogedan nun entschieden habe, zum Wohle der Kinder diese anderen Schulen zuzuweisen, sei absolut richtig, betont der Sozialdemokrat. „Unser Dank gilt den Schulen, die so kurzfristig bereit waren, die Kinder aufzunehmen und diese Situation zu einer guten Lösung zu bringen. Das zeigt: Die Schulen in Bremen leben den inklusiven Gedanken und setzen sich selbstverständlich für alle Kinder ein, auch diejenigen mit Beeinträchtigung. Sie zeigen, dass die Frage nicht ist, ob man die Inklusion umsetzen kann, sondern ob man sie umsetzen will.“

Dieser Wille sei beim Gymnasium Horn seitens der Schulleiterin nicht zu erkennen gewesen, sagt Güngör. „Es ist natürlich kein Zufall, dass die Einrichtung einer Inklusionsklasse  an einer von sieben Schulen in Bremen nicht geklappt hat. Die Schulleiterin hat gegen die Einrichtung der Klasse geklagt – und verloren. Dabei ist wichtige Zeit zur Vorbereitung verloren gegangen. Und nun ist die Einrichtung gescheitert. Das ist skandalös und unverantwortlich den Kindern gegenüber. Ich erwarte, dass das Gymnasium Horn nun alles daran setzt, sich auf die reibungslose Einrichtung einer Inklusionsklasse im kommenden Schuljahr vorzubereiten. Was in diesem Jahr passiert ist, darf sich nicht wiederholen. Und wenn die aktuelle Schulleitung nicht willens oder in der Lage ist, die Inklusion an ihrer Schule umzusetzen, dann wird zu prüfen sein, wie man eine Schulleitung einsetzen kann, die dies tut. Die Inklusion ist eine Aufgabe für alle Schulen – und wir werden nicht dulden, dass dieser Gedanke und dieser Auftrag im Schulgesetz von einzelnen Schulen oder Schulleitungen sabotiert wird.“

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