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Güngör: IQB-Ergebnisse sind Auftrag, weiter an Bildungsqualität zu arbeiten

„Wir sind mit den Ergebnissen des IQB-Bildungstrends nicht zufrieden, sie sind aber vor allem ein Auftrag, weiterhin entschlossen an der Verbesserung der Bildungsqualität in unseren Schulen zu arbeiten”, kommentiert der Vorsitzende und bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Mustafa Güngör, die heute vorgestellten Testergebnisse von Neuntklässlern in naturwissenschaftlichen Fächern.

Der Sozialdemokrat sieht in den Testergebnissen aber auch eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg. „Wir haben in Bremen eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um die Qualität in den Schulen – und damit auch die Testergebnisse –  zu verbessern”, sagt Güngör. „So haben wir gemeinsam mit der Opposition das Institut für Qualitätsentwicklung im Land Bremen (IQHB) auf den Weg gebracht. Dieses Institut, das auch als zentraler Punkt in der Verlängerung des Bildungskonsens‘ festgehalten ist, hat eine entscheidende Funktion – dies ist uns auch von der Expertengruppe, die die Schulreform evaluiert hat, bestätigt worden. Mit diesem Institut wollen wir genauere Daten erheben, Leistungsunterschiede erkennen und basierend darauf gemeinsam mit den Schulen die weitere Qualitätsverbesserung angehen. Wichtig ist uns dabei auch, die Lernentwicklung der Kinder und Jugendlichen kontinuierlicher zu beobachten und nicht nur punktuell, um mit notwendigen Maßnahmen reagieren zu können. Wir wollen genauer hinsehen, und aus diesem Grund haben wir auch den Sozialindex weiterentwickelt, um die finanziellen Mittel noch besser steuern zu können. Das ist das richtige Vorgehen.”

Güngör verweist zudem auf die Beschlüsse der vergangenen Jahre: „So haben wir zum Beispiel zusätzliche Sprachförderangebote geschaffen. Wir haben als Reaktion auf die letzte IQB-Vergleichsstudie Mittel für zusätzliche Mathematikstunden und weitere Fördermaßnahmen bereitgestellt. Wir haben uns als Koalition vorgenommen, Maßnahmen zur Gewinnung von Lehrerinnen und Lehrern zu ergreifen, um die Schulen personell besser auszustatten und Stundenausfälle zu reduzieren – und mit der besseren Bezahlung von Lehrkräften in Grundschulen und der Sekundarstufe I haben wir hier einen wichtigen Schritt bereits unternommen. Und nicht zuletzt haben wir den Bildungsbereich insgesamt mit deutlich mehr Geld ausgestattet. Und diesen Weg setzen wir fort. In der rot-grün-roten Koalition herrscht Einigkeit darüber, dass wir bei den Pro-Kopf-Ausgaben pro Schüler an die Ausgaben der anderen beiden Stadtstaaten aufschließen wollen – und dies haben wir auch im Schulkonsens festgehalten. Und da die Studie erneut festgestellt hat, dass es in Bremen nach wie vor einen starken Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialem Status oder Herkunft gibt, ist unser Ansatz richtig: Wir müssen Ungleiches ungleich behandeln, und mehr in die Schulen investieren, die vor den größten Problemen stehen – damit dort die ungleichen Startbedingungen der Schüler so gut wie möglich ausgeglichen werden können.”

„All diese Maßnahmen sind richtig und werden zu Verbesserungen führen. Bis sie greifen, dauert es aber eine gewisse Zeit”, erklärt Güngör und weist zudem darauf hin, dass man die IQB-Ergebnisse differenziert betrachten müsse. „Im Vergleich zur letzten Untersuchung im Jahr 2012 hat sich die Schülerschaft stark verändert. Die Anzahl an Schülerinnen und Schüler, die aus einem bildungsfernen oder aus einem erwerbslosen Haushalt kommen, hat sich deutlich erhöht. Und besonders für Geflüchtete, die nach Deutschland gekommen sind, sind diese Tests schon allein sprachlich eine Herausforderung. Dass in Bremen die durchschnittlichen Leistungen in etwa auf dem Niveau der letzten Untersuchung geblieben und nicht gesunken sind und dass Bremen in einigen Teilbereichen überdies besser dasteht als die anderen Stadtstaaten, zeigt, wie engagiert und gut die Schulen mit dieser Herausforderung umgehen. Aber es gibt keinen Zweifel: Es liegt noch viel Arbeit vor uns, und wir werden den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen, um zu weiteren Verbesserungen zu kommen. Und wenn die Auswertung der IQB-Ergebnisse zeigt, dass wir weitere Maßnahmen ergreifen müssen, werden wir uns bei den Haushaltsberatungen dafür einsetzen.“