Kleine Anfrage Land: Ist Bremen für Start-ups attraktiv?
Kleine Anfrage der Fraktion der SPD
Ist Bremen für Start-ups attraktiv?
Immer neue Start-ups drängen auf den Markt und die Gründerszene wird größer und lebendiger – zumindest in Berlin. Aber auch im Land Bremen zeigt sich, dass mehr Start-ups an den Markt gehen, Geschäfte z.B. im City-Lab eröffnen oder mit 3D-Druckern neue Produkte entwickeln. Auch in Bremen und Bremerhaven tragen Start-ups zu mehr Innovation in den einzelnen Branchen und Clustern bei. Im Bereich der Luft- und Raumfahrtindustrie findet man zudem Beispiele für einzigartiges privates Engagement, junge innovative GründerInnen zu unterstützen und sich das Know-how und die Innovationsfähigkeit von Start-ups zu Nutze zu machen.
Bereits etablierte Programme im Rahmen von BEGIN wie zum Beispiel BRUT sollen bei der Existenz-gründung helfen und verschiedene Veranstaltungen (z.B. von der WFB oder BRIDGE) bieten Plattformen für unterschiedliches Netzwerken im Land Bremen. Es werden z.B. Wettbewerbe und online-Plattformen angeboten, um immer mehr Menschen, die sich mit einem Start-up selbstständig machen wollen, nach Bremen zu lotsen, bzw. BremerInnen in ihrem Gründungsvorhaben zu unterstützen.
Die Bedarfe sind jedoch zahlreich und gerade in der digitalen Welt verändern sich diese ständig. Auch die Themenbereiche sind sehr verschieden, in denen Start-ups arbeiten. Diese sehr heterogene Gruppe hat zudem neue Bedarfe für Räume und Entwicklung, Vernetzung und Kommunikation. Die Schnelllebigkeit ist groß und es liegt die Vermutung nahe, dass bislang erfolgreiche Unterstützungsangebote für Gründungen ggf. an die neuen Bedarfe von Start-ups angepasst werden müssen.
Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat:
1. Wie hat sich die Zahl der Gründungen, in den vergangenen 3 Jahren entwickelt?
a) Wie definiert der Senat den Begriff Start-up, und wie hoch wird der Anteil an Start-ups an der Gesamtzahl der Gründungen geschätzt?
b) Gibt es Schwerpunkte der Start-up Entwicklung in bestimmten Clustern?
2. Welche Rolle spielt die Digitalisierung für die Entwicklung von Start-ups?
3. Wie hoch ist der Anteil an Frauen in Start-ups und welche Möglichkeiten sieht der Senat, um mehr Frauen zu fördern?
4. Welche Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten für die Gründung eines Start-ups werden bereits im Land Bremen angeboten?
a. Gibt es Beteiligungsfonds für die Gründung von Start-ups in Bremen?
b. Welche Aktivitäten gibt es, um privates Kapital zur Start-up Förderung zu aktivieren?
5. Gibt es gezielte Förderung oder Maßnahmen zur Unterstützung für Start-ups innerhalb der Bremer Innovationscluster?
6. Gibt es Initiativen der Bremer Unternehmen, sich an Start-ups zu beteiligen oder mit Start-ups zu kooperieren, um die eigene Innovationskraft zu erhöhen?
7. Gibt es zentrale Anlaufstellen / Organisationen in Bremen und Bremerhaven für Start-ups, wo entsprechende Unterstützung, Beratung und Vernetzung angeboten wird, um erfolgreich ein Start-up aufzubauen?
8. Gibt es ein zentrales Informationsangebot für Start-ups, wo sich Start-ups und Interessierte über private und öffentliche Angebote informieren können?
9. Welche öffentlichen und privaten Gewerbezentrenangebote, Inkubatoren, Acceleratoren, Coworkingplätze und andere Plattformen stehen derzeit für Start-ups zur Verfügung? Ist das Angebot aus Sicht des Senats ausreichend?
10. Ist ein öffentlich organisierter zentraler Ort für Start-ups geplant, an dem Start-ups arbeiten, sich vernetzen können und in dem Zugang zu Kapital und Förderung organisiert wird?
a) Wenn ja, welche Mittel wären notwendig, um so eine Einrichtung aufzubauen und zu unterhalten?
b) Wenn nein, gibt es Alternativen zu einem öffentlich organisierten und finanzierten Ort?
11. Welche Netzwerkangebote werden derzeit im Land Bremen für Start-ups von privater oder öffentlicher Hand vorgehalten und wie werden diese frequentiert?
12. Gibt es Kongresse oder ähnliche Veranstaltungen in Bremen zur Vernetzung von Start-ups bspw. innerhalb eines Clusters oder Innovationsfeldes?
13. Welche Start-ups fördernden Aktivitäten bestehen an den Hochschulen und welche Zusammenarbeit gibt es zwischen der WFB bzw. BIS und den Bildungseinrichtungen, wie z.B. den Universitäten und Hochschulen, um die Möglichkeit der Gründung zu bewerben, Wissenstransfer zu fördern und junge Start-ups zu unterstützen?
14. Welche Maßnahmen sind zu ergreifen, um die Gründungsaffinität von Absolventen bereits an den Hochschulen zu fördern?
15. Ist geplant, die Entwicklung im Land Bremen hinsichtlich Gründungen/Start-ups zu evaluieren und wenn ja, wann werden die Ergebnisse vorliegen?
16. Welche Bedarfe und Möglichkeiten sieht der Senat, um Bremen für wachstumsorientierte wissens- und technologiebasierte GründerInnen noch attraktiver zu gestalten und die Zahl der Start-ups in Bremen zu erhöhen?
17. Welche Marketingstrategie verfolgt der Senat, um Bremen auch gegenüber anderen Städten für Start-ups zu attraktivieren? Wie positioniert sich Bremen thematisch im überregionalen Wettbewerb?
Andreas Kottisch, Sybille Böschen, Arno Gottschalk, Björn Tschöpe und Fraktion der SPD