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Koalition: „Wollen den Kindern etwas zurückgeben”

Bürgerschaft diskutiert neue FamilienCard

Koalitionsfraktionen: „Wir wollen den Kindern und Jugendlichen etwas zurückgeben“

Die Bremische Bürgerschaft wird am kommenden Mittwoch über die neue FamilienCard diskutieren. Die Regierungsfraktionen aus SPD, Bündnis90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE haben das Projekt bereits im Rahmen der Haushaltsberatungen im Dezember beschlossen. Die Karte soll allen Kindern und Jugendlichen in Bremen und Bremerhaven zugute kommen.

Zum Hintergrund: Alle Minderjährigen im Land bekommen ein Guthaben auf einer Gutscheinkarte von 60 Euro pro Jahr für Freizeitangebote – zunächst für zwei Jahre. Dies ist als Ausgleich für die Einschränkungen gedacht, die junge Menschen während der Corona-Pandemie erlebt haben. „Wir wollen den Kindern und Jugendlichen etwas zurückgeben“, wie es in dem vorliegenden Antrag der drei Regierungsfraktionen heißt.

Pfeiffer (SPD): „Ein Kraftakt für Familien“

„Kinder und Jugendliche haben unter der Corona-Krise besonders gelitten, das gilt bis heute. Mit der FamilienCard wollen wir ein deutliches Signal für alle Familien in unserem Land setzen, dass wir sie mit den Auswirkungen nicht alleine lassen, sondern uns konkret um sie kümmern“, erklärte Birgitt Pfeiffer. Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion verdeutlichte, die neue Karte sei „ein echter Kraftakt“, mit dem man familien- wie finanzpolitisch klar Flagge zeige. Pfeiffer: „Die Koalition hat geliefert.“

Die Sozialdemokratin betonte, der Bezug der Karte solle so niedrigschwellig angelegt sein, dass tatsächlich alle Familien davon profitieren. Dadurch erhalte sie auch ihren diskriminierungsfreien Charakter. „Niemand wird an der Kasse befangen sein müssen, eine Karte vorzulegen, während andere bar bezahlen. Darauf legen wir entscheidenden Wert.“

Görgü-Philipp (Bündnis 90/DIE GRÜNEN): „Individuell entscheiden, was gut tut“

Ob einmalige Events für die Familie oder ein Mix aus Museumsbesuch, Sportkurs und vielem mehr – mit der FamilienCard erhält jede Familie in Bremen und Bremerhaven die individuelle Möglichkeit zu entscheiden, was ihr gut tut“, erläuterte die sozialpolitische Sprecherin der Grünen, Sahhanim Görgü-Philipp.

Nach den Einschränkungen der letzten zwei Jahren durch die Corona-Pandemie erhielten Kinder und Jugendliche eine breite Auswahl an coolen Angeboten, die nun zusätzlich möglich sind. Das stärke die Selbstwirksamkeit und helfe gleichzeitig auch den gebeutelten Freizeit-, Kultur- und Sporteinrichtungen. „Notwendig sind in jedem Fall mehrsprachige Informationsangebote, um alle Familien zu erreichen“, so Görgü-Philipp.

Leonidakis (DIE LINKE): „Ein bisschen Spaß ist das Mindeste“

 „Kinder und Jugendliche haben eingesteckt wie kaum eine andere Gruppe in der Corona-Pandemie. Sei es das gesellige Beisammensein von Jugendlichen, sei es der Sportverein eines Kindes: All das war gar nicht oder nur eingeschränkt möglich. Und für Kinder und Jugendliche sind zwei Jahre sehr viel länger und entscheidender als für uns Erwachsene“, verdeutlichte Sofia Leonidakis, Vorsitzende und kinderpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Deshalb sei es wichtig, Kindern und Jugendlichen ein Stück Normalität und Ausgleich für das zu gewähren, was sie ausgehalten haben. „Ein bisschen Spaß in unsicheren Zeiten ist das Mindeste, was wir ihnen bieten können.“

Auch die Familien wolle das Regierungsbündnis so entlasten. „Familien leisten seit zwei Jahren Unermessliches – sie tragen erheblich dazu bei, dass wir diese Krise als Gesellschaft meistern“, so Leonidakis.

Wie die Fraktionen weiter erläuterten, solle die FamilienCard für verschiedenste kind- und jugendgerechte Zwecke im Land genutzt werden können – zum Beispiel für Schwimmbäder, Museen und Bibliotheken sowie für Kinos, Abenteuer- und Erlebniswelten. Das Projekt, für das in den nächsten beiden Jahren mehr als zwölf Millionen Euro aus dem Bremen-Fonds zur Verfügung stehen, soll bereits im Sommer starten.