Landtag: Erfolg der Exzellenzinitiative gut nutzen!


Der Erfolg der Universität in der Exzellenzinitiative ist für die Entwicklung Bremens in Wissenschaft, Bildung und Ausbildung, Wirtschaft und Arbeit von großer Bedeutung. Die Verleihung des Titels Exzellenzuniversität an die Universität Bremen ist Ergebnis der Anstrengungen aller beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und insbesondere des unermüdlichen Engagements der Hochschulleitung. Die Universität Bremen hat in allen drei Förderlinien überzeugt und bekommt zusammen in den nächsten fünf Jahren rund 80 Millionen Euro; allein für die Umsetzung des Zukunftskonzepts stehen 54 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Finanzmittel sind eine große Chance für die beteiligten Bereiche sowie für die gesamte Universität und für das Profil der Bremer Wissenschaftslandschaft insgesamt.

In ihrem Zukunftskonzept konnte die Universität überzeugend darlegen, dass sie damit erstens die Beziehungen zwischen den inner- und außeruniversitären Instituten verbes-sern wird, zweitens neue und kleine kreative Projekte, insbesondere in den Geisteswissenschaften fördern wird, das forschende Lernen in den Curricula stärken und drittens den wissenschaftlichen Nachwuchs und insbesondere Frauen in ihren Wissenschaftskarrieren fördern möchte. Damit wird genau das gefördert, was in der bundesdeutschen Förderkulisse nicht im Mainstream liegt, und wo – wie bei der Förderung von Frauen im europäischen Vergleich – großer Nachholbedarf besteht. Es ist zu begrüßen, dass diese Felder Anerkennung gefunden haben. Mit dieser Entscheidung wird der Wissenschafts-standort Bremen in der nationalen und internationalen Wahrnehmung und Ausstrahlung nachdrücklich gestärkt. Senat und Bürgerschaft werden – wie zugesagt – den Erfolg der Universität mit eigenen Mitteln absichern.

Bei aller Freude über den Erfolg Bremens in der Exzellenzinitiative werden auch – nicht nur von studentischer Seite – Sorgen und Bedenken dahingehend geäußert, dass nur einzelne Bereiche der Universität Vorteile haben, die Lehre nicht davon profitieren könnte und die anderen Hochschulen des Landes Nachteile haben könnten.

Die Bremische Bürgerschaft ist davon überzeugt, dass die Umsetzung der Exzellenzför-derung in Bremen so gestaltet werden kann, dass die Universität nicht in „exzellente“ und „andere“ Bereiche auseinander fällt, dass die Förderung der Spitzenforschung auch gute Lehre begünstigen und unterstützen kann und dass die Qualität und Vielfältigkeit des Ausbildungsangebots an allen Hochschulen des Landes nicht gefährdet wird. Aber dieser Prozess muss aktiv organisiert werden. Dafür sind ein öffentlicher Dialog und eine kritische Begleitung der Exzellenzinitiative notwendig.

Die Bürgerschaft (Landtag) möge beschließen:

1. Die Bürgerschaft (Landtag) erwartet, dass die Unterstützung der Universität in der Exzellenzinitiative nicht zu Lasten der anderen Hochschulen im Land Bremen geht.

2. Die Bürgerschaft (Landtag) erwartet, dass von der Exzellenzförderung die gesamten Universität, auch die Lehre, profitiert und erwartet dafür eine regelmäßige Berichterstattung der Universität über die Umsetzung der im Exzellenzantrag formulierten Ziele.

Silvia Schön, Dr. Hermann Kuhn, Dr. Maike Schaefer, Dr. Matthias Güldner und Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Elias Tsartilidis, Björn Tschöpe und Fraktion der SPD

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