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Lenkeit: Kriminalstatistik mit erfreulichen Ergebnissen – aber bedingter Aussagekraft

„Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt einige erfreuliche Ergebnisse“, kommentiert der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Kevin Lenkeit, die heute vorgestellten Zahlen. „So erreichten die Polizeibehörden in Bremen und Bremerhaven die höchste Aufklärungsquote seit 1996. Zudem freut mich, dass es einen deutlichen Rückgang bei den Straftaten zum Nachteil älterer Menschen gab – und dass die Täter:innen hier immer seltener Erfolg mit ihren Maschen haben. 79 Prozent der Versuche sind im vergangenen Jahr gescheitert – eine Zahl, die seit 2016 kontinuierlich wächst, und die zeigt, dass die Aufklärungs- und Präventionsarbeit in diesem Bereich erfolgreich ist.“

Dass 2020 wegen der Coronapandemie, ihrer Auswirkungen und der notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ein Jahr außergewöhnlicher Umstände gewesen sei, zeige sich aber auch in der Kriminalstatistik, so der Sozialdemokrat weiter. „Dass die Zahl beim Subventionsbetrug von 0 auf 101 gestiegen ist, ist mit den Corona-Soforthilfen zu erklären. Und dass die Zahl der Wohnungseinbrüche und der Taschendiebstähle zurückgegangen ist, freut uns natürlich, man muss aber berücksichtigen, dass die Menschen – gerade in den Lockdowns – mehr zu Hause waren und es große, dicht gedrängte Menschenansammlungen, bei denen Taschendieb:innen oft zuschlagen, nicht gab. Den Kriminellen hat sich hier also deutlich weniger Gelegenheit geboten – im Gegensatz zum Internet, wo die Straftaten massiv gestiegen sind. Es ist daher gut, dass wir als SPD-Fraktion uns in den Haushaltsberatungen erfolgreich dafür eingesetzt haben, dass die Polizei zusätzliches Personal erhält, um gegen Kriminalität im Internet vorzugehen. Gleichwohl müssen wir insgesamt berücksichtigen, dass die Statistik hier vermutlich nur eine bedingte Aussagekraft hat, weil die Umstände im vergangenen Jahr mit denen der Vorjahre nicht vergleichbar waren und die weitere Entwicklung in allen diesen Deliktfeldern beobachten.“

Einen Zusammenhang zu der Corona-Pandemie gebe es vermutlich auch bei einer anderen, bedrückenden Zahl in der Statistik, so Lenkeit abschließend. „Die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt sind deutlich gestiegen. Die Befürchtungen, dass diese im Lockdown zunehmen könnten, haben sich also anscheinend leider bewahrheitet. Zu befürchten ist, dass die tatsächliche Zunahme noch größer ist und es hier eine hohe Dunkelziffer gibt. Auch deswegen haben wir uns als SPD-Fraktion immer wieder dafür stark gemacht, dass Kitas und Schulen allen Kindern und Jugendlichen so viel Präsenzangebote wie möglich machen. Denn Schulen sind nicht nur als Orte des Lernens wichtig, sie sind auch ganz entscheidend als Orte der sozialen Interaktion – damit solche Fälle nicht unentdeckt bleiben.“