Schule und Kinder

Die Sprachförderung muss auch nach Beendigung des Vorkurses unterrichtsintegriert weitergehen.

 

Sprachförderung auch nach dem Vorkurs an den Schulen fortsetzen


Eines der am häufigsten benannte Probleme für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Deutschunterrichts ist, dass nach dem üblichen sechs- bzw. zwölfmonatigen Vorkurs sehr viele von ihnen noch nicht über die notwendigen Sprachkenntnisse verfügen, um am regulären Unterricht sinnvoll teilnehmen zu können. Wichtig ist, dass die Sprachförderung auch nach Beendigung des Vorkurses unterrichtsintegriert weitergeht.

Eine Beschulung in gesonderten Klassen ist dabei keineswegs alternativlos. Abweichend vom üblichen Vorkursmodell, wurden auch in Bremen bereits Erfahrungen mit einem Modell gesammelt, bei dem  neu zugewanderte Schülerin¬nen und Schüler, die keine Deutschkenntnisse haben, bereits vom ersten Schultag einer festen Regelklasse zugeordnet und dort mit der überwiegenden Anzahl ihrer Unterrichtsstunden beschult werden. Von Vorteil ist dabei auch, dass sie viel schneller Kontakt zu ihren Mitschülerinnen und Mitschülern finden, woraus wiederum weitere Sprachpraxis erwächst und damit eine Motivation, die deutsche Sprache als Alltags- und Unterrichtssprache zu erlernen. Auch kann hier unter Umständen bei unterschiedlichen Ausgangslagen besser auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen werden.

Wir fragen den Senat, wie er die sechs- bzw. zwölfmonatigen Vorkurse für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler (a) grundsätzlich, (b) in Bezug auf ihren Sprachlernerfolg und (c) in Bezug auf ihre soziale Integration in die Schule bewertet? Welche Unterschiede gibt es hierbei aus Sicht des Senats zwischen den Kursen in der Grundschule und den Kursen in den weiterführenden Schulen?
Wie bewertet der Senat pädagogische Konzepte, bei denen über die bisherigen sechs- bzw. zwölfmonatigen Vorkurse hinaus regelmäßig und kontinuierlich über einen längeren Zeitraum ein spezieller Sprachunterricht „Deutsch als Zweitsprache (DaZ)“ stattfindet, der klassen- und jahrgangsübergreifend je nach Stand der Sprachkenntnisse gebildet und in dem jede Schülerin und jeder Schüler individuell gefördert wird?
An wie vielen Schulen gibt es derzeit DaZ-Unterricht, der nach Ablauf des Vorkurses angeboten wird, und in welchem Umfang pro Schülerin und Schüler? An wie vielen Schulen endet die DaZ-Förderung nach Ende des Vorkurses? Gibt es Schulen, an denen Schülerinnen und Schüler im ersten Schuljahr ausschließlich im Vorkurs und darüber hinaus nicht in einer Regelklasse beschult werden? Wie viele Schulen sind dies und wie bewertet der Senat diese Praxis?
Wie bewertet der Senat Bestrebungen von Schulen im Land Bremen, alterna¬tive und flexiblere Modelle des Deutschunterrichts anstelle der üblichen Vorkurse umzusetzen, und an welchen Schulen werden solche Modelle bereits in welcher Form praktiziert?
Inwiefern überlegt der Senat, solche Modelle von Sprachförderung als Alternative zum bestehenden Vorkurssystem zu fördern und wie können Schulen, die diesen Weg gehen wollen, ggf. bei konkreten Schritten der Einführung unterstützt werden?

Teilen via:
Facebook