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Wie kann neues Leben in Blumenthals Zentrum entstehen?

Bremens nördlichster Stadtteil hat schon bessere Zeiten gesehen. Einst durch Schiffbau und Wollkämmerei ein bedeutender Wirtschaftsstandort der Hansestadt, ist das Erscheinungsbild Blumenthals noch heute durch die Industrieanlagen am Fluss geprägt. Auffällig ist aber auch der sichtbare Niedergang der Bauten und – damit einhergehend – der Verlust an Lebensqualität. Dabei hat sich der historische Kern des Stadtteils seinen dörflichen Charme durchaus bewahrt – Blumenthal präsentiert sich mit zahlreichen Wohnquartieren und einem architektonischen Mix aus Eigenheimen, Mehrfamilienhäusern und größeren Wohnblocks als Mischung aus Dorf und Vorstadt. Die Bausubstanz stammt aus unterschiedlichen Epochen, schöne Gründerzeitfassaden ragen neben kleinbürgerlichen Wohnhäusern auf, Ladenlokale erinnern an einst blühendes Leben.

Besonders der Ortskern verwahrlost jedoch zusehends. Leer stehende Geschäfte und triste, dem Verfall anheim gegebene Gebäude, verlassene Immobilien und verlotterte Straßenzüge zeugen vom Niedergang.

Die Stärkung von Stadtteilzentren (Aktive Stadt- und Ortsteilzentren), die Wiederherstellung stabiler städtebaulicher Strukturen in von erheblichen städtebaulichen Funktionsverlusten betroffenen Gebieten (Stadtumbau West) und die Stabilisierung und Aufwertung städtebaulich, wirtschaftlich und sozial benachteiligter und strukturschwacher Stadt- und Ortsteile (Soziale Stadt) ist ein wichtiges Ziel der Stadtentwicklung. Auch Blumenthal weist die für derartige Maßnahmen notwendigen Kennzeichen auf: Funktionsverluste, geänderte Wohnpräferenzen, ein Überangebot an Immobilien, Wohnungsleerstand und Brachflächen. Denn diese führen in der Folge zu fehlenden Investitionen in den Gebäudebestand und einem damit einhergehenden Attraktivitätsverlust. Dafür benötigt es dringend eines „integrierten Stadtentwicklungskonzepts“.

Der Ort an der Weser hat durchaus Potential. Es sind aber umfangreiche Maßnahmen zur Sanierung notwendig. Denkbar wäre z.B. die Erklärung des Ortskerns zum städtebaulichen Entwicklungsgebiet nach dem Baugesetzbuch (§ 165 ff BauGB), um so den Stadtteil erneut zum Leben zu erwecken, die Lebensqualität zu erhöhen und der zunehmenden sozialen Spaltung entgegenzuwirken.

Wir fragen den Senat:

1.    Welche konkreten Maßnahmen im Ortskern Blumenthals hält der Senat für nötig, um einem weiteren Verfall und Attraktivitätsverlust dieses Gebiets entgegen zu wirken?

2.    Wie wird der Senat sicherstellen, dass der Ortskern Blumenthals zum städtebaulichen Entwicklungsgebiet nach dem BauGB (§§ 165 ff.) erklärt werden kann und welche Pläne verfolgt der Senat zur Umsetzung dieses Vorhabens?

3.    Die Anpassung welcher Bebauungspläne ist dafür notwendig?

4.    Welche Möglichkeiten sieht der Senat, Eigentümer/-innen von Immobilien im Ortskern von Blumenthal an zu planenden Sanierungskonzepten zu beteiligen?

5.    Hält der Senat den Einsatz von Haushaltsmitteln zum Ankauf von im Ortskern von Blumenthal gelegenen Grundstücken und / oder Immobilien im Rahmen eines Sanierungskonzepts für notwendig? Falls ja: In welcher Höhe?