Auf einen Blick

Schulqualität verbessern


Mittwoch, 14. Juni 2017, ab 18:30 Uhr im „Kwadrat”, Raum „Hanse”, Wilhelm-Kaisen-Brücke 4, 28199 Bremen

Mit einer weitreichenden Schulreform hat Bremen 2009 auf die nationalen und internationalen Bildungsvergleichsstudien reagiert. Zielsetzung: Eine Steigerung des Leistungsniveaus und die Entkopplung des Schulerfolgs der Schülerinnen und Schüler von ihrer sozialen Herkunft. Die Schulreform ist umgesetzt. Jetzt widmen wir uns gezielt der Qualitätsfrage und der weiteren Verbesserung der Unterrichtsqualität!

Bremen hat auf Basis eines breiten parteiübergreifenden und gesellschaftlichen Bildungskonsenses ab 2009 ein Zweisäulenmodell eingeführt: Einerseits die Oberschule, die sich an der individuellen Leistungsfähigkeit und dem individuellen Lerntempo der Schülerinnen und Schüler orientiert. Sie bietet alle allgemeinbildenden Schulabschlüsse an und führt (in der Regel) nach neun Jahren zum Abitur. Andererseits das durchgängige Gymnasium, das nach acht Jahren zum Abitur führt. Die weit überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler lernt gemeinsam in einer Oberschule.

Seit dem Schuljahr 2012/2013 werden Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarfen zudem grundsätzlich an Regelschulen unterrichtet und gefördert.

Bei den jüngsten nationalen Bildungsvergleichen hat Bremen seinen Platz (noch) nicht verbessern können. Unstrittig ist allerdings, dass ein so weitreichender Schulumbau angesichts der gewaltigen Herausforderungen für Schulen und Schulbehörde nicht gleich Wirkung zeigen kann.

Gegenwärtig sind externe Bildungsexperten mit der Überprüfung und Bewertung der Schulreform befasst. Bis Ende 2017 werden sie einen Bericht vorlegen, der auch Anhaltspunkte zur Weiterentwicklung der Schulreform enthalten soll.

Unabhängig davon muss Bremen noch intensiver an der Verbesserung der Unterrichtsqualität arbeiten – und dabei auch neue Wege beschreiten. Erfolgreich ist man diesen Schritt an der Elbe gegangen: Beim jüngsten nationalen Bildungsvergleich (IQB Bildungstrend 2015) gelang es Hamburg als einzigem Stadtstaat, sich in den Fächern Deutsch und Englisch deutlich zu verbessern und in das Mittelfeld aufzurücken.

Zwar sind Bremen und Hamburg nicht deckungsgleich – auch die finanzielle Ausgangslage in beiden Stadtstaaten ist eine andere. Dennoch ist es sinnvoll, zu betrachten, welche in Hamburg erfolgreichen Maßnahmen auch in Bremen Früchte tragen könnten.

Was hat Hamburg zur Steigerung der Unterrichtsergebnisse unternommen, und in welchen Bereichen haben gezielt Veränderungen stattgefunden? Welche Modifikationen haben im Hinblick auf die Steuerung der Schulen, die Stärkung der Schulaufsicht und die Professionalisierung der Schulleitungen sowie die Nutzung von Leistungsrückmeldungen für die Unterrichtsentwicklung stattgefunden? Welche weiteren Schritte sind in Bremen derzeit geplant? Inwiefern kann Bremen trotz unterschiedlicher sozialer Voraussetzungen und finanzieller Möglichkeiten von Hamburg lernen?

Diese und weitere Fragen sollen am Mittwoch, 14. Juni, im „Kwadrat” im Mittelpunkt der Diskussion stehen.

Nach einer Begrüßung durch den bildungspolitischen Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Mustafa Güngör, wird zunächst Norbert Maritzen (Leiter des Instituts für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung Hamburg, IfBQ) mit einem Impulsreferat zur „Qualitätsentwicklung in Hamburger Schulen“ in das Thema einführen.

Anschließend diskutieren Claudia Bogedan (Senatorin für Kinder und Bildung in Bremen), Christian Gefert (Schulleiter am Marion Dönhoff Gymnasium in Hamburg), Norbert Maritzen (lfBQ), Peggy Mascher (Schulleiterin am Alexandervon-Humboldt-Gymnasium in Bremen), Marcus Schreyer (Schulleiter an der Oberschule an der Koblenzer Straße in Bremen) untereinander und mit dem Publikum. Moderiert wird die Veranstaltung von Mustafa Güngör.