Auf einen Blick

Die Spaltung der Linken – einst und jetzt

Donnerstag, 22. November 2018, ab 19 Uhr in der Union-Brauerei, Theodorstraße 12-13, 28219 Bremen-Walle

100 Jahre sind seit der Novemberrevolution im Jahr 1918 vergangen – ein historisches Ereignis, das bereits im Vorfeld gravierende
Auswirkungen auf die deutsche Linke hatte. Es kam zur Spaltung – auch in Bremen. Mit den Matrosen fing es an: Um einer sinnlosen Opferung
durch die deutsche Marineleitung zu entgehen, meuterten etliche Kieler Matrosen im Herbst 1918 und verweigerten den Befehl zum Auslaufen gegen die britische Royal Navy.
Die Massenproteste der kriegsmüden Matrosen griffen rasch über, führten im November zu einem handfesten Aufstand, und erste Arbeiter- und Soldatenräte gründeten sich in diversen
norddeutschen Städten – so auch im stark sozialdemokratisch geprägten Bremen. Allerdings hatte sich die ursprüngliche Bremer Sozialdemokratie bereits im Verlauf des ersten Weltkriegs inhaltlich und organisatorisch tief gespalten. Neben der USPD und der MSPD gab es als relevante linke Kraft die „Bremer Linksradikalen“, die sich später mit der Spartakusgruppe zur KPD vereinigten. Das Ringen dieser Gruppierungen in der Novemberrevolution bis zur verfassungsgebenden Bremer Nationalversammlung und in den weiteren Jahren der Weimarer Republik prägte ganz wesentlich den politischen Werdegang der ersten deutschen parlamentarischen Demokratie.

Trotzdem es heute durchaus Schnittmengen und in drei Bundesländern Koalitionen gibt: Die linken Parteien sind auch heute getrennt – und stehen vor großen gesellschaftlichen und
politischen Herausforderungen. Ob Pegida oder „Pro Chemnitz” – Rechte und auch Rechtsextreme zeigen und äußern sich immer offener. Die AfD erstarkt und selbst führende Mitglieder
flirten nicht mehr nur mit dem rechten Rand, sondern stehen mitten drin. Sie versuchen, Aussagen wieder diskursfähig zu machen, die lange Zeit zu Recht unsagbar waren. Und sie kündigen immer offener an, dass ihr Ziel ein Umsturz unseres demokratischen Systems ist.
Vor diesem historischen Hintergrund wollen die Vorsitzenden der Bürgerschaftsfraktionen, Kristina Vogt (DIE LINKE) und Björn Tschöpe (SPD), am Donnerstag, 22. November, ab 19 Uhr
auf dem Podium und mit dem Publikum in der Union-Brauerei diskutieren.
• Was führte zur Spaltung der deutschen Linken und
insbesondere der Bremer Linken?
• Wo lagen die gravierenden Unterschiede zwischen MSPD,
USPD und Kommunisten in Bremen?
• Gab es in der Weimarer Republik linke Gemeinsamkeiten
im Kampf gegen die Rechte?
• Wie ist die Situation heute?
• Was trennt SPD und DIE LINKE im Bund und in Bremen?

Diese und weitere Fragen sollen dabei im Mittelpunkt stehen.

ABLAUF
19.00 Uhr Begrüßung und Einleitung Prof. Dr. Lothar Machtan, Professor für Neuere Geschichte, Universität Bremen
19.15 Uhr Diskussion auf dem Podium und mit dem Publikum mit: Björn Tschöpe, MdBB Vorsitzender der SPD-Fraktion
Kristina Vogt, MdBB Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE
Moderation Prof. Dr. Lothar Machtan